Genetische Vorteile bei der Kniebeuge
Neben den muskulären Einschränkungen wie im Artikel „Kniebeugen – die limitierenden Faktoren“ beschrieben, gibt es auch genetisch bedingte Einschränkungen, die eine Kniebeuge limitieren können.
Typ 1 hat lange Beine und einen kurzen Oberkörper
Dieser Typ hat aufgrund der langen Beine keine gute Grundlage für eine gute Kniebeuge, weil er den Oberkörper extrem weit nach vorn legen muss, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Dabei entstehen hohe Kräfte im unteren Rücken, Gesäß und der hinteren Oberschenkelmuskulatur. Diesem Typen werden Kniebeugen immer schwer fallen. Wenn dieser Typ aber eine extrem gute Sprunggelenksmobilität hat, wird er das relativ gut ausgleichen können und mit einem aufrechteren Oberkörper beugen können. Der Nachteil an langen Beinen ist, das dieser Typ einen längeren Weg bei der Kniebeuge hat, wodurch dieser Typ genetisch bedingt nicht so viel Gewicht bewältigen kann, als einer mit kurzen Beinen. Das heißt Kniebeugen werden, diesem Typen immer schwer fallen.
Aber auch dieser Typ kann gute Fortschritte in Gewichten machen und aufrecht Beugen. Die Grundvoraussetzung sind eine gute Sprunggelenksmobilität und Gewichtheberschuhe. Neben den Sprunggelenken ist bei diesem Typ, aber auch die Mobilität in den Schultern sowie in der Hüfte entscheidend, um gut beugen zu können. Dazu findest du mehr in dem Artikel „Kniebeugen – die limitierenden Faktoren„.
Durch den kürzeren Oberkörper hat dieser Typ aber Vorteile bei Good Mornings und beim Rumänischem Kreuzheben mit gestreckten Beinen. Diese Übungen spielen bei diesem Typen in die Karten. Das führt dazu, dass der untere Rücken weniger belastet wird, weil der Hebel relativ klein ist. Alternativ zu Kniebeuge kann dieser Typ aber auch an der Hackenschmidt, Beinpresse und mit Split Squats trainieren, um für einen besseren Ausgleich der vorderen und hinteren Ketten zu sorgen. Dieser Typ sollte seinen Fokus vermehrt auf die vordere Kette legen, weil die hintere Kette aufgrund der Genetik, wesentlich stärker ist. Vorausgesetzt, das man Übungen absolviert, die die hinter Kette trainieren. Warum beim Kreuzheben Zughilfen benutzt werden sollten, erfährst du hier.
Typ 2 hat kurze Beine und einen langen Oberkörper
Dieser Typ ist genetisch für eine Kniebeuge geboren. Er kann mit sehr aufrechtem Oberkörper eine super Kniebeuge durchführen, auch wenn die Sprunggelenke nicht optimal sind. Die meisten Gewichtheber haben genau diese Statur. Aufgrund der kürzeren Wege, die sie überwinden müssen, können diese Typen die meisten Kräfte generieren. Ein Nachteil was gleichzeitig aber ein Vorteil ist, ist die Position beim Kreuzheben.
Bei der Startposition haben diese Typen einen sehr tiefen Start, fast schon wie bei einer Kniebeuge. Die Übung wird dadurch um ein vielfaches anstrengender, weil das Kreuzheben sehr nah an die Position der Kniebeuge kommt. Dadurch werden hohe Kräfte in der vorderen Kette (Oberschenkel vorne) erreicht. Wenn diese Typen jetzt noch die hinter Kette separat trainieren, entwickeln diese Personen extrem gute Kraftwerte, was sich in Schnelligkeit, Explosivität und Power auswirkt. Siehe Gewichtheber.
Zwar gibt es genetisch bedingt Vorteile, die eine Kniebeuge oder das Kreuzheben erleichtern, aber auch hier sind die in dem Artikel genannten 6 Faktoren, die eine Übung limitieren können sehr wichtig. Beachten wir zum einen unsere körperlichen Defizite und zum anderen unsere genetischen Gegebenheiten, können wir aus unserem Training das meiste rausholen.
Kontaktiere mich, wenn du gerne in meinem Studio trainieren möchtest. Erlerne komplexe Übungen wie die Kniebeuge oder das Kreuzheben, um maximale Fortschritte in Muskelaufbau und Gesundheit zu ermöglichen. Krafttraining ist mehr als nur Gewichte zu heben, Krafttraining ist Bewegungsqualität. Je besser deine Ausbildung, desto besser dein Fortschritt und Erfolg. Komplexe Übungen zu erlernen ist das eine aber auch seine Schwachstellen zu kennen das andere. Du kannst nur deine Schwäche trainieren, wenn du sie kennst. Also kontaktiere mich und trainiere ganzheitlich.